2 Gedanken zu “Weihnachtsflyer und Wunschzettel der Initiative für 2013

  1. Anonymer Kommentar von „Genosse“ (13. September 2011)

    Die Rolle von Wohnungsbaugenossenschaften

    Wohnungsbaugenossenschaften entwickelten sich in Zeiten einer starken Arbeiterbewegung aus der Not heraus, für Arbeiter und arme Menschen günstigen Wohnraum zu schaffen und Gegenpol zu teuren Mieten und privaten Vermietern zu schaffen.

    In dem Wort Genossenschaft kommt schon das Wort Genossen vor, welches heute durch die DDR eher einen negativen Anstrich bekommen hat, damals häufig von Gewerkschaften, der SPD oder wohl auch KPD nah gegründet. Unter Hitler waren Genossenschaften keine gern gesehene Institution gewesen, nur diejenigen die sich anpassten, kamen unter Hitler weiter.

    In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg boten Genossenschaften weiterhin günstigen Wohnraum an, doch gewannen sie an Größe und verloren an Mitbestimmung und Demokratie. Es machte sich der Filz breit.

    Heute sind Wohnungsbaugenossenschaften normale marktwirtschaftliche Firmen, die jeglichen Anspruch an innerer Demokratie und sozialer Verantwortung verloren haben, es zählt der Profit. Vorstände in Genossenschaften sind Chefs und so führen sie sich auf. Das eingenomme Geld darf formal nicht in eigene Taschen gehen, so wird das Geld beispielsweise in Sanierung investiert, diese führen zu Mieterhöhungen, die wiederum dazu führen, dass noch mehr Geld übrig ist, das wieder investiert werden muss. Also wird saniert und die Mieten steigen weiter, eine Spirale im Teufelskreis. Hinzu kommt das Genossenschaften häufig fest mit externen Firmen lange zusammenarbeiten, die mit der Zeit immer größer werden und an den Genossenschaften bestens verdienen. Dazu mag man sich selbst seinen Teil denken.

    Intern haben sich Genossenschaft ein Geflecht aufgebaut, das man auch Filz nennen könnte. Die Bezahlung der Mitarbeiter gleicht dem Bankengewerbe, was zunächst sozial und gut klingt hat aber System. Die Mitarbeiter sollen mit dem Arbeitgeber zufrieden sein und diesen nach Außen und gegenüber den Mietern mehr als hundertprozentig vertreten. Dies erhöht deren Überzeugung, böse Mahnungen zu schicken, Mieter über den Tisch zu ziehen und Hausmeister, die bei Wohnungsabnahmen dem Mieter das Leben schwer machen und auch sonst bei Problemen, wie Schimmel in der Wohnung, sofort feststellen, der Mieter lüfte schlecht. Es wird nach Gutsherrenart gehandelt.

    In der heutigen Zeit von Wohnungsknappheit, Wirtschaftskrise und der Gefahr einer neuen Weltwirtschaftskrise versuchen viele Menschen, die noch Geld haben, dieses mit dem Kauf von Immobilien zu retten. Genossenschaften möchten von dieser Entwicklung gerne profitieren und bauen Luxuswohnungen, zum Beispiel in der Hafencity, für gut verdienende Mieter. Argumentieren tun sie dann aber damit, daß der Markt und die Mieter Luxuswohnungen wünschen würden. Menschen mit wenig Geld, die einfach nur ein ordentliches Dach über dem Kopf und eine günstige Wohnung haben möchten, spielen hier keine Rolle. Außer Hartz 4 zahlt die Miete, aber das wird bis zum Äußersten ausgereizt.

    Bei neuen Mietern wird stets geprüft, ob sie auch zahlungskräftig sind. Sie werden durchleuchtet und müssen sich mehr offenbaren als bei einer Bank, bei der man ein Konto haben möchte. Arme Menschen bekommen fast nur noch Wohnungen, wenn die Genossenschaften eine Bestätigung bekommen, dass Hartz 4 auch die Wohnung bezahlt.

    Genossenschaften haben wohlhabende Menschen als Mieter entdeckt, um noch mehr an den Mietern zu verdienen. Über die Wege der inneren „Demokratie” einer Genossenschaft, den Vertretern, ließe sich etwas Einfluss nehmen. Doch wer kennt denn wirklich die Vertreter, sind diese nicht auch in den Filz integriert?

    Ende Kommentar von „Genosse“

    • Genau so stellt es sich da. Dagegen müssen wir arbeiten.
      Vielen Dank Initiative Berne!
      Viele Grüsse und ein erfolgreiches neues Jahr.
      W. Schneider

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