Stellungnahme zum Thema: Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur Bestandsuntersuchung der Siedlung Berne

Offener Brief der Initiative an den Vorstand der Gartenstadt Hamburg eG und die Mitglieder des Aufsichtsrates

12.8.2013

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir begrüßen die Entscheidung des Vorstandes, eine Arbeitsgruppe zum Thema Bestandsuntersuchung der Siedlung Berne zu etablieren, in der auch interessierte Mitglieder teilnehmen können, auch freut uns die vorgesehene Berücksichtigung der Dreiecksfläche und unserer Initiative durch jeweils einen Vertreter.
Leider führte die sehr kurzfristige Einladung und Terminierung  (4 Werktage von der Information bis zum Fristende) dazu, dass viele interessierte Mitglieder, z.B. aus Urlaubsgründen, keine Möglichkeit hatten, an dem Verfahren teilzunehmen. Dieser Zeitdruck erscheint uns wenig entgegenkommend, und der Bedeutung und auch dem Aufwand des Verfahrens nicht angemessen.
 
Die engagierte Debatte über die Zukunft der Siedlung Berne begann aus unserer Sicht mit der erstmalig angedachten Option zum Abriss eines Siedlungshauses Anfang 2012.  Leerstände, Sanierungsstau und der Umgang  mit dem Denkmalschutz haben die Zweifel an der Erhaltungsabsicht der gesamten Siedlung weiter befördert.
Der jetzige Versuch der Einbindung der Mitglieder und Betroffenen ist nun ein wichtiger Schritt zu mehr Mitbestimmung, und zu mehr Vertrauen.
 
Wir verstehen diese Arbeitsgruppe als Chance, die gewinnbringende und wirtschaftlich stabile Siedlung Berne für die Gesamtgenossenschaft zu erhalten, so auch das erklärte gemeinsame Ziel. Damit wird nicht nur ihrer wirtschaftlichen, sondern auch ihrer sozialen, kulturellen und historischen Bedeutung für die Gesamtgenossenschaft und darüber hinaus Rechnung getragen. Sie ist auch eine Chance, die angesprochenen Problemfelder – wie zum Beispiel die generationsbedingte Häufung der Nutzerwechsel – richtig einzuordnen,  und Verständnis und Akzeptanz quartiersübergreifend zu fördern.
 
Wir finden den Ansatz, wichtige Entscheidungen schon in der Entwicklung der Gesamtgenossenschaft zugänglich zu machen, grundsätzlich richtig, und wir erwarten, dass diese Vorgehensweise in Zukunft auch in den anderen Quartieren und bei anderen Projekten Anwendung findet.
 
Zu dem geplanten Verfahren haben wir folgende Anmerkung bzw. Vorschläge zu machen:
 
1. Einbindung des Denkmalamtes
Da wir die Siedlung als ein Ganzes betrachten, da Häuser innerhalb und außerhalb der Dreiecksfläche z. T. baugleich sind, und da die Herausnahme der Dreiecksfläche aus dem Denkmalschutz laut Vorstand keine Auswirkungen haben soll, ist es logischerweise richtig, dass beide Bereiche der Siedlung gleichbehandelt und gleichbetrachtet werden, also als Denkmal betrachtet werden. Deshalb befürworten wir die grundsätzliche Einbindung des Denkmalamtes bei der geplanten Kriterienentwicklung von Anfang an. Das würde das Verfahren im Sinne des geplanten Denkmalpflegeplans verkürzen.
 
2. Expertenbefragung
Es ist sinnvoll, dass bei Bedarf Experten für Sachfragen als Beisitzer (ohne Stimmrecht) anwesend sind, um z. B. die Rahmenbedingungen und anfallende Fragen zu klären.
 
3. genossenschaftsöffentliche  Sitzungen
Aufgrund der besonderen Bedeutung für die Gesamtgenossenschaft und der gewünschten Transparenz und Meinungsbildung halten wir es für angebracht, dass die Sitzungen der Arbeitsgruppe für interessierte Mitglieder als Zuhörer oder Beisitzer offen ist.
 
4. Protokoll
In jedem Fall sollten über die Arbeitstreffen jeweils zeitnah Protokolle gefertigt und veröffentlicht werden, damit sich alle Interessierten über die Entwicklung und den Meinungsbildungsprozess informieren können.
 
Wir bitten, über diese Vorschläge im Plenum mit der Arbeitsgruppe zu beraten, und uns zeitnah eine Rückmeldung zu geben.
Wir hoffen auf eine konstruktive Arbeit und  einen großen Schritt in Richtung Erhalt der Siedlung Berne!
 
 
mit freundlichen Grüßen,
A. Dingkuhn, H. Windscheid
für die Initiative Siedlung Berne

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