Gastkommentar zur Infoveranstaltung der Gartenstadt Hamburg eG am 4.11.2015

Thema: „Untersuchungsbericht der Häuser auf der Dreiecksfläche“

Von W. Iderstand

Ja, was war das denn? Da hören wir – interessierte und eingeladene Mitglieder der Genossenschaft – einen äußerst gut ausgearbeiteten und auch gut vorgetragenen Vortrag über den Bestand und Zustand der Gebäude auf der sogenannten Dreiecksfläche der Gartenstadt. An dieser Stelle sei noch einmal gesagt, dass die kritischen Nachfragen, welche sich aus dem Vortrag ergeben haben, nicht gegen den Architekten gerichtet waren, sondern gegen „die Sache“ an sich. Die Architekten, so sind auch meine Gespräche im Nachgang zu dieser Veranstaltung, haben einen guten Job gemacht – endlich einmal Fachleute!!! Relativ schnell war klar, dass die Gebäude alt sind und die Erhaltung nicht ganz einfach wird, dass Sanierung Geld kostet, das die Gebäude es aber auch wert sind erhalten zu werden – alles machbar wenn man (Vorstand und AR) will! Diesen Eindruck hatte ich allerding nur bei dem Architekten – offensichtlich hatte der Vorstand vergessen die beauftragten Architekten darüber zu informieren, das schon seit 2009 Pläne für die Abwicklung der Dreiecksfläche existieren und das dies nur eine von vielen Alibi- Veranstaltungen werden soll. Wie peinlich! An dieser Stelle möchte ich meine Scham über ein solches Verhalten zum Ausdruck bringen und mich bei den zuständigen Architekten entschuldigen – nicht dafür, dass wir kritische Fragen gestellt haben, sondern darüber das mein Vorstand / AR so dilettantisch agiert!

Die Veranstaltung wurde immer hitziger, weil immer mehr Mitglieder sich zu Wort gemeldet haben und – endlich einmal – offen Kritik am Vorgehen und an den Ausführungen des Vorstandes / AR übten. Peinlich wurde es, als unser AR Vorsitzende von Uwe v. Speckelsen zurechtgewiesen werden musste, weil er ihm – wieder einmal – ins Wort gefallen war. Von einem Veranstaltungsleiter, zumal wenn er erfahrener Jurist ist, erwarte ich deutlich mehr Professionalität. Herr Thiele, daran müssen Sie noch arbeiten! Eine weitere peinliche Szene, auf die mich mein Sitznachbar aufmerksam gemacht hatte war, als Frau Dingkuhn ein Schriftstück verlesen hat, welches den Dialog der Gartenstadt und der Kulturbehörde zum Inhalt hatte. Da hat der AR Vorsitzende mit verschränkten Armen und einem Gesicht wie drei Tage Regenwetter auf dem Podium gesessen und mein Sitznachbar sagte: Guck mal wie er da sitzt – wie ein bockiger Fünfjähriger der beim Äpfel klauen erwischt wurde. Souverän geht anders! Bis dahin alles menschlich und – fast verständlich. Aber dann hat Herr Thiele Frau Dingkuhn angefeindet und sie zu einer Ordnungswidrigkeit aufgerufen: Herr Thiele verlangte von Frau D., dass sie ihm die „vorenthaltenden“ Schriftstücke zur Verfügung stellen solle! Frau Dingkuhn hat Herrn Thiele, wie vorher auch schon, darauf hingewiesen, dass ihr diese Schriftstücke im Zuge des Transparenzgesetzes unter der Auflage, diese nicht an Dritte weiter zugeben, überlassen wurden. Herr Thiele, sie als Jurist sollten es doch besser wissen!

Im Nachgang habe ich erfahren, dass der Vorstand sich genau diese Unterlagen im Zuge des Transparenzgesetzes besorgt hat – die Unterlagen lagen also vor und die Entrüstung war nur gespielt. Wie peinlich!

Richtig ruhig wurde es im Saal, als der ehemalige Vorstandsvorsitzende Martin Sieg das Wort ergriff. Herr Sieg begann seinen Redebeitrag damit, dass er Frau Dingkuhn zustimmte und sich auf ihre Seite stellte. Herr Sieg rief dazu auf, das man genau überlegen sollte, was verändert wird, da man einmal verändertes nicht einfach wieder rückgängig machen kann – er verdeutlichte dies an den Konsequenzen, die das Verschwinden der Sprossenfenster – das das Bild der Siedlung deutlich verändert hat. Die Angst im Gesicht und in den Worten von Herrn Sieg war deutlich zu spüren!

Was bleibt für mich als Mitglied?

Misstrauen gegenüber dem Vorstand und dem Aufsichtsrat – lügen gehört offensichtlich zum Geschäft und macht nicht halt vor Juristen und Kaufleuten. Eigentlich unfassbar und nicht zu tolerieren! SCHÄMT EUCH!

Die „Insulaner“ müssen noch mehr Unterstützung erfahren, damit dieser FILZ von Lüge und moralischem Verfall durchbrochen wird.

Jeder Siedler muss aufpassen, da die gesamte Siedlung in Gefahr ist dem „Wahn“ von Vorstand und AR zu verfallen. Siedler seid wachsam und leistet Widerstand!

Mit genossenschaftlichem Gruß

W. Iderstand

2 Gedanken zu “Gastkommentar zur Infoveranstaltung der Gartenstadt Hamburg eG am 4.11.2015

  1. Ich kann mich dem Kommentar von W. Iderstand nur anschließen. Das war keine Informationsveranstaltung, das war ein Trauerspiel in drei Akten.
    Akt 1.:
    Die Vorstellung der Schadensermittlung, Sanierungskonzept und Kostenschätzung der Gebäude der Dreiecksfläche (Beauftragt vom Vorstand der Gartenstadt Hamburg e.G.)
    Nach einem übersichtlichen und verständlichen Vortrag des Herrn Radach nahm das Drama seinen Lauf. Herr Witt hat für den Vorstand seine Überlegungen zur „Dreiecks Fläche“ und dem Untersuchungsbericht abgegeben. Bei den Überlegungen würden die altbekannten Statements verkündet. Was dann passierte hat mich wirklich schockiert! Der Vorstand hat, vor allen Anwesenden Herrn Radach die Hose runtergezogen (Bildlich gesprochen). Er hat den von Ihnen beauftragte Untersuchungsbericht in einer Art angezweifelt, dass den Zuhörern die Münder offen standen.
    Um anschließend einzuwerfen, man müsste nochmal untersuchen.
    Vielleicht ist das Ergebnis nicht so ausgefallen, wie es der Vorstand erhofft hat. Dann wird das Problem (mal wieder) nach Gutsherrenart gelöst und andersdenkende werden denunziert.
    Dem Architektenbüro, das sich durch seinen Sachverstand ausgewählt wurde, zu untererstellen, die Kostenschätzung nicht zu beherrschen, ist das schon ein ziemlicher Schlag ins Gesicht. Wobei ausdrücklich erklärt wurde, dass die Kosten auf den jetzigen Zeitpunkt basieren.
    Es würde mich nicht wundern, wenn das Architekturbüro eine weitere Zusammenarbeit ablehnen würde.
    Akt 2.:
    Stellungnahme des Aufsichtsrats, durch Hr. Thiele.
    Um es kurz zu machen, oder um Heinz Erhard zu zitieren „Es leichter den Mund zu halten als eine Rede“ Mit so vielen Worten nicht auszusagen, das ist schon Kunst.
    Erschreckend waren dann die Äußerungen, wenn man die Nutzungsgebühr auf 8€/qm oder 15€/qm erhöhen könnte, dann könnte man bei den Häuser Sanierungen durchführen ….. 15€/qm, das ist Neubauniveau! Was soll das denn werden? Schröpfung der Nutzer, damit der Überschuss aus der Siedlung nicht in die Sanierung fließt, sondern weiterhin für die Sanierung anderer Quartiere oder Neubauten? Oder soll das eine Steilvorlage sein um die Nutzungsgebühren zu erhöhen?
    Akt 3.:
    Meinungsbild der Mitglieder und Vertreter
    Ein Veranstaltungsleiter, der auf seine eigenen Regeln hingewiesen werden muss!!! Da darf es nicht passieren, dass Redner auf sehr rüde Art unterbrochen werden.
    Sehr befremdlich waren auch die Aussagen um den Dialog zwischen Kulturbehörde und Vorstand.
    Der Vorstand hüllt sich in Schweigen!!!!! Da keine Namen genannt wurden, der Vorstand aber nur aus drei Personen besteht, ist der Personenkreis sehr überschaubar. Hr. Thiele hat erst keine Kenntnis über das Protokoll, dann aber doch? Und dann spielt er sich zum Anwalt des Vorstandes auf und versucht den Vorgang schön zureden. Nach dem Motto der Anwalt, der den Vorstand begleitet hat eine unbedachte Bemerkung gemacht. Der Anwalt hat den Vorstand sicher nicht aus Langerweile begleitet, sondern den Vorstand mit einer Bevollmächtigung begleitet. Und sollte der Anwalt eigenständig und nicht im Sinne des Vorstandes Aussagen treffen oder Handeln, ist es an dem Vorstand einzuschreiten und die Sache klarzustellen. Aber da dieses nicht geschehen ist, müssen wir dem Protokoll Glauben schenken.
    Mein Fazit des Abends: Transparenz und Mitbestimmung … Fehlanzeige. Glaubwürdigkeit von Vorstand und Aufsichtsratsvorsitzenden = Null
    Die Siedlung könnte bestehen bleiben, aber das wollen Vorstand und Teile des Aufsichtsrats nicht!
    Ein Haus muss fallen, dann gibt es die „erschwingliche“ Zwischenbebauung für mindestens 1500€/Monat für Jedermann.
    Was kommt dann? Werden dann andere Quartiere unter die Lupe genommen werden? Oder glauben die Mitglieder aus der Rotdornalle, das ihre Reihenhäuschen (die ähnlich alt sind wie die Siedlungshäuser, aber nur halb so groß sind) nicht auch eine Entwicklungsfläche (in bester Lage) sein könnten? Aber zum Glück hat der Vorstand ja keine Pläne!

    Mit genossenschaftlichem Gruß,
    A.Wilde

  2. Mein Kommentar hirzu: weiter so. Es wird wirklich Zeit, dass endlich mehr Siedler, die wir ja nun mal sind, aufstehen und klar machen, was die Beweggründe der Entstehung der Genossenschaft waren und sein sollten. Das muss gerade in der heutigen Zeit wieder mobilisiert werden, denn ohne Gemeinschaft und Zusammenhalt geht nichts. Wenn weiter verschleppt wird, werden natürlich auch ddie Kosten der Sanierung nicht billiger. Es ist immer nur die Rede von der Ökonomie, das ist richtig aber es wird immer nur von der einen Seite Vorstandund AR gesprochen. Wo bleibt die ökonomie auf unserer Seite. Haben wir unser Geld nur in die Tonne gesteckt? Wir hatten doch auch Gründe und Überlegungen, warum wir das gemacht haben und unter welcher Prämisse. Wenn nun hinterrücks das eigentliche Prinziep aufgeweicht wird und wir nicht aufpassen ist alles scjhnell unterlaufen und nicht im Sinne der Gründungsmitglieder weitergeführt. Jahrelang hat die „Gartenstadt“, die wir Siedler ja eigentlicn sind und nicht nur ein paar Herren im Schloß schon notwendige Maßnahmen verschleppt, nicht für nötig erachtet usw., so dass erst ein desolater Zustand erreicht wurde.

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