Tag des offenen Denkmals 2017 in der Siedlung Berne

Unter dem Motto „Macht und Pracht“ stand der Tag des offenen Denkmals 2017. Wir als Freunde des Denkmalschutzes, als Bewohner eines der größten Ensemble-Denkmale in Norddeutschland und als Bewahrer einer „besonderen Siedlungsform“ haben, wie auch in den vergangenen Jahren, mit guter Vorbereitung und viel Herzblut unser „DENKMAL“ präsentiert.

Rund 40 Besucher haben den Weg in den Berner Heerweg gefunden- eine Gruppe kam extra aus Buchholz -Respekt! Unser Denkmal ist offensichtlich „einzigartig“ im Norden und wie sich im Laufe der Gespräche herausstellte auch“ unbedingt erhaltenswert“. Bei strahlendem Sonnenschein, selbstgebackenem Kuchen, Kaffee und Tee konnten die Besucher dem „Hausherrn“ lauschen und viel über unsere Siedlung, die Herausforderungen der Gründerväter, die Architektur der verschiedenen Haustypen bis hin zu der Situation von heute, erfahren.

Nach einem sehr guten und informativen  Vortrag und nachdem alle Fragen der Besucher beantwortet waren, durften Interessierte einen Blick in das Haus „der“ Familie Flubacher-Richter werfen. Gelebte Gastfreundschaft! Nach der Hausbesichtigung haben sich die Besucher mit uns spontan auf den Weg durch die Siedlung Berne bis zur ebenfalls denkmalgeschützten Berner Schule (bekannt aus der Presse) gemacht, die jetzt schon seit einem ganzen Jahr leer steht. Gegen Ende des Spazierganges trafen wir auf eine andere Besichtigungsgruppe, die von dem Genossenschaftsvorstand geführt wurde. Erstmalig dieses Jahr nahm unsere Genossenschaft mit unserer Siedlung, seit der Unterschutzstellung, an dem bundesweiten Tag des offenen Denkmal teil.
Ein guter Tag für den Denkmalschutz! An dieser Stelle sei allen Helferinnen und Helfern und der Familie Flubacher-Richter ganz herzlich gedankt.

Inititiative Siedlung Berne

Tag des offenen Denkmals 2017

Vom 8. bis 10. September findet der Tag des offenen Denkmals in Hamburg statt. Das Motto des Tages dieses Jahr: Macht und Pracht

Besucher haben die Gelegenheit, viele Denkmäler zu besichtigen, Vorträge zu hören und die Stadt aus einem neuen Blickwinkel neu kennen zu lernen.
Das Programm können Sie hier herunterladen (PDF):
http://www.denkmalstiftung.de/docs/isi_doc/TdoD-17_Programm_Hamburg.pdf?PHPSESSID=40166906912e313940c3e69b798d6bf6

Auch die Initiative Siedlung Berne beteiligt sich wieder am Tag des offenen Denkmals.
Wir bieten am Sonntag, den 10.9., um 11 Uhr eine Führung durch die Siedlung an.
Treffpunkt: Berner Herrweg 441
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Quelle: Flyer Stiftung Denkmalschutz

Fragen zum wunden Punkt auf dem Tag des Offenen Denkmals

Ungewöhnlich intensiv haben sich die Besucher am Sonntag mit den Fragen des Denkmalschutzes bei uns in der Siedlung Berne befasst. Neben dem  Interesse für die bauphysikalischen und städteplanerischen Besonderheiten der Siedlung tauchten schnell die Fragen auf, die wohl den Kern unseres Problems betreffen.

So wurde gefragt…

  • …zu den jahrelangen Leerständen einiger Häuser:

„Gibt es nicht eine gesetzliche Verpflichtung zur Wohnraumnutzung  (das Wohnraumschutzgesetz)?  Was sagt die Politik dazu? Und ist das nicht auch ungenossenschaftlich?“

  • …zur Einzelfallbetrachtung  (Wirtschaftlichkeitsberechnung am einzelnen Siedlungshaus) – trotz Wirtschaftlichkeit des Gesamtensembles, und Wirtschaftlichkeit der Gesamtgenossenschaft:

 „Verstößt die Einzelfallbetrachtung nicht gegen das genossenschaftliche Solidarprinzip? und ist nicht gerade eine Genossenschaft unabhängig von dem Druck einer besonders großen Rendite?“

  • …zum Wissen um die historische Bedeutung der Immobilie in der Genossenschaft:

„Gab es von der Genossenschaft  als Eigentümerin keine Vorsorge und langfristige Planung für den Erhalt?“

  • …zur relativ teuren Neubautätigkeit der Genossenschaft:

„Geht hier nicht die Finanzierung des Neubaus ganz offensichtlich auf Kosten des Bestandes?“

  • …und zum offensichtlichsten und wundesten Punkt vor allem:

„Warum sind die gleich alten, z.T. baugleichen Siedlungshäuser auf der anderen Straßenseite (Dreiecksfläche) aus dem Denkmalschutz herausgenommen worden?“

Dazu könnt sehr man viel, oder auch nur wenig sagen, in erster Linie spricht es ja für sich. Nur so viel  zur Verdeutlichung:

Die Geschäftsführung hat intern schon 2009 die Dreiecksfläche für Neubebauung und Verdichtung vorgesehen – die Fläche böte sich an z.B. wegen der Nähe zur U-Bahn.
Und das Denkmalschutzamt? Warum hat es der Herauslösung der Dreiecksfläche 2013 zugestimmt, obwohl es vorher immer fachlich argumentiert hatte, die Siedlung müsse als Ganzes geschützt werden – als Ensemble eben?

Antworten kann man – neben der Einsicht in die Unterlagen bei der Denkmalbehörde selbst – auch einer Erklärung  F. P. Hesses entnehmen, er ist ehemaliger Leiter der Denkmalschutzbehörde. Am Beispiel der Cityhöfe beschreibt er anschaulich, wie das Denkmalamt gezwungen wird, gegen die fachliche Auffassung Erklärungen abzugeben, auf Druck von Wirtschaft und der Politik (06.12.2014, Frank Pieter Hesse,  http://www.city-hof.org/?page_id=141).

In unserem Fall hieß das: dem Verzicht auf die Unterschutzstellung der Dreiecksfläche zustimmen, gegen die eigene fachliche Überzeugung, dafür mit einer für die Öffentlichkeit vorgeschobenen, da nicht zutreffenden Begründung: angeblich seien die Häuser auf der Dreiecksfläche nicht erhaltensfähig. Das war und ist unwahr, und das wussten alle Beteiligten. Außer uns Mitgliedern.

Bleibt die nachdenkliche und abschließende Frage eines Besuchers am Nachmittag:

„Warum eigentlich hat sich die Geschäftsführung so von der Gartenstadtidee entfernt? Sie sind doch auch Kinder dieser Siedlung.“

Initiative Siedlung Berne

Tag des offenen Denkmals in der Siedlung Berne

Hamburg-Berne, 13.9.2015
Zum dritten Mal hat die Initiative Siedlung Berne am Tag des offenen Denkmals teilgenommen. Diesmal unter dem Motto „Handwerk Technik Industrie“.

Die Familie Richter aus dem Berner Heerweg öffnete ihr Haus und den Garten für Besucher. Unsere Gäste bekamen so einen Einblick in die Bau- und Sozialgeschichte unserer Genossenschaft, deren erste Jahre vom Aufbau der Siedlung geprägt war. Mit viel Engagement der Genossen entstanden die ersten Häuser unter Mithilfe vieler Genossen, die direkt am Bau der Häuser beteiligt waren. Nicht zuletzt diese eigene Arbeit und die daraus folgende Identifikation mit der Siedlung und der Genossenschaft waren für lange Jahre prägend für das solidarische Miteinander aller Bewohner der Berner Gartenstadt. Hier wurde eine einzigartige Gartenstadt-Siedlung gebaut, die heute mit über 50 ha Hamburgs flächengrößtes Denkmal ist. Deshalb war natürlich auch der Umgang mit einem solchen Denkmal Thema dieser Veranstaltung. Gerade angesichts des aktuellen Umganges der Hansestadt Hamburg und der Begehrlichkeiten von Investoren in Bezug auf denkmalgeschützte Bauten und Flächen wird die Diskussion darum, was schützenswert ist und was nicht, immer wieder aufflammen. In Bezug auf die Berner Siedlung waren sich jedoch alle Besucher einig: sie sollte erhalten werden – und zwar so, wie sie jetzt ist. Neubau und Verdichtung würden ihr den Charakter einer beispielhaften Gartenstadtsiedlung nehmen.

Führung durch ein Haus

Fachkundige Informationen

Ausstellung und Kaffeepause im Garten