Veranstaltungshinweis: Podiumsdiskussion am 19.6.2012 Kulturforum Hamburg e.V.

Kultuforum Hamburg e.V. lädt ein zur Podiumsdiskussion
Höher, dichter, schöner – teurer? Hamburgs Baupolitik auf dem Prüfstand
Am Dienstag, 19. Juni 2012 um 20 Uhr in der Internationalen Kulturfabrik
Kampnagel (K1), Jarrestraße 20, 22303 Hamburg
Eintritt frei

Einladung und mehr Infos (PDF)

Jutta Blankau, Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt,
Prof. Dr. Ingrid Breckner, Professorin für Stadt- und Regionalsoziologie
(HCU Hamburg),
Dr. Eckard Pahlke, Vorstandsvorsitzender des
Mietervereins zu Hamburg
Moderation: Dirk Meyhöfer, Autor und Architekturkritiker

Nach der Informationsveranstaltung – wie geht es weiter?

Die Initiative Siedlung Berne bedankt sich für das sehr große Interesse an der Informations- und Diskussionsveranstaltung am 11.5.2012 zum Thema : „Abriß oder Erhalt? Was soll aus der Siedlung Berne werden?“ im Gemeindehaus Kirche Berne.

Der gefüllte Saal mit ca.150 Besuchern, der konzentrierte und angeregte Meinungsaustausch über 2 ½ Stunden, und die durchweg um Sachlichkeit bemühte Atmosphäre haben gezeigt, dass es ein breites und sehr ernsthaftes Interesse gibt, sich an der Frage nach der Zukunft der Siedlung zu beteiligen.
Sehr engagiert wurde vom Publikum die Gelegenheit wahrgenommen, dem Vertreter des Denkmalamtes direkt Fragen und Ängste mitzuteilen und sich im Gespräch ein eigenes Bild zu machen von möglichen Vor- und Nachteilen z.B. des Denkmalschutzes. Genau dies ist die Form von Transparenz und kritischer, aktiver Meinungsbildung, die wir und mit uns viele andere sich wünschen:
Wir bedauern deshalb, dass der Vorstand sich dagegen entschieden hat, an der Veranstaltung teilzunehmen: Es wäre eine Gelegenheit gewesen, nicht nur Fragen und Unklarheiten zu beseitigen, sondern auch, in einen offenen Dialog zu treten:
wo also Betroffene und kompetente Fachleute, gerade unterschiedlicher Interessenlagen, auf Augenhöhe ins Gespräch kommen, und die Mitglieder eine ernsthafte Chance bekommen, das Thema von verschiedenen Seiten zu beleuchten, einzuordnen und sich eine eigene Meinung zu bilden.

Dies ist der Anspruch, den wir an den Meinungsbildungsprozess haben, und den die Genossenschaft ermöglichen muss.
Die einstündige Fragestunde mit anschließender Vertreterversammlung am 30.5. ist dazu nicht ausreichend.

Es geht uns also keinesfalls darum, die demokratische Gremienarbeit als solche anzuzweifeln, wie uns jetzt wiederholt vorgeworfen wird.
Im Gegenteil: Die Gremien müssen die Mitglieder vertreten, und diese müssen zuvor eine faire Chance auf umfassende und kontroverse Meinungsbildung haben, ohne künstlichen Zeitdruck.

Deshalb müssen

  • Fakten müssen transparent und überprüfbar, d.h. in schriftlicher Form vorab zugänglich sein.
  • Absichten und Strategien der Geschäftsführung müssen klar benannt werden und dadurch diskutierbar werden.
  • Latente indirekte Wertungen und Meinungsbeeinflussungen haben zu unterbleiben.

Was wir möchten, ist Transparenz und Zeit.

Deshalb bitten wir

  1. den Vorstand und den Aufsichtsrat, am 30.5.2012 keine Abstimmung über das Haus Berner Heerweg 476 vorzunehmen.
  2. die gewählten Vertreterinnen und Vertreter der Genossenschaft, uns in diesem Anliegen zu unterstützen.
  3. die Geschäftsführung, die in der Begründung zum Antrag (Punkt 4 d. Tagesordnung der Vertreterversammlung  am 30.5.2012) aufgeführten  „Grundlagen zur Ermittlung der Kosten“ sofort und schriftlich allen Vertretern zugänglich zu machen.
    Wir möchten eine schriftliche Information der Geschäftsführung darüber:

    • Welche unabhängigen Gutachten gibt es?
    • Gibt es ein umfassendes Gutachten zur Sanierungsplanung, das den gesamten Zustand des Hauses beurteilt ?
      Wenn ja, sollten diese Gutachten in vollem Umfang und schriftlich allen Vertretern zur Verfügung gestellt werden, mit ihrem jeweiligen Entstehungsdatum.

     

Was könnt ihr tun?

Sammelt Unterschriften, um diesem Wunsch Nachdruck zu verleihen.

Sprecht mit Nachbarn und Freunden über dieses Thema!

Sprecht eure Vertreterinnen und Vertreter an!
Bittet sie, nicht am 30.5.2012 über den Antrag abzustimmen.
Überzeugt sie davon, dass wir die Abstimmung aufschieben wollen, um mehr Demokratie zu erreichen, nicht weniger.
Transparenz und breite Beteiligung und ist die Voraussetzung für demokratische Prozesse. Das sollte auch im Interesse aller Gremien sein.

Kommt alle zur Fragestunde und Vertreterversammlung am 30.5.2012 und beteiligt euch!

 

Initiative Siedlung Berne

 

Download:   Druckvorlage Unterschriftenliste (PDF)
Bitte bis zum 25.5.2012 zurück an
S. Dammann, Blakshörn 22 od. K. Flubacher, Berner Heerweg 441



Vorstand wird nicht an der Podiumsdiskussion am 11.5.12 teilnehmen – Entscheidung über Siedlungshaus Berner Heerweg 476 auf der nächsten Vertreterversammlung

Nun möchte der Vorstand also nicht an der Podiumsdiskussion am 11.5.12 teilnehmen.

Es ist ja schon kein Geheimnis mehr, dass der Vorstand unserer Genossenschaft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat für die Vertreterversammlung am 30.05.2012 einen Abstimmungsantrag in Bezug auf das Siedlungshaus Berner Heerweg 476 vorbereitet hat. Es soll auf dieser Versammlung entschieden werden, ob das Haus erhalten oder abgerissen werden soll.

Warum will der Vorstand und der Aufsichtsrat sich nun an keiner Diskussion zu diesem Thema mit den Mitgliedern vor dieser Veranstaltung beteiligen?

Wenn der Vorstand und der Aufsichtsrat wirklich mit den Mitgliedern der Genossenschaft über dieses Thema beraten und diskutieren möchte, dann doch wohl nicht in einer kurzen Fragestunde vor der Vertreterversammlung (auf der dann anschließend der o.g. Antrag zur Abstimmung kommt).
Nachdem die Diskussion bisher nur auf eine kleine Gruppe (Aufsichtsrat, Vorstand und einige Vertreter der Siedlung Berne) beschränkt war, sollte doch ein größerer Kreis der Mitglieder und der Vertreter die Möglichkeit haben, sich zu informieren und seine Meinung zu äußern.
Es gibt sicherlich noch viele Fragen, die vor einer Entscheidung geklärt werden sollten.
Die Genossenschaft hat die Hafen City Universität (HCU) damit beauftragt, dieses Siedlungshaus einmal genau zu untersuchen. Auf Grundlage dieser Untersuchung und möglichen Sanierungsvorschlägen könnte dann kalkuliert werden, was eine Sanierung kosten würde. Die Untersuchungen haben, nach Aussage des Vorstands, gerade erst begonnen.
Bei dem ersten Gespräch mit der HCU hatte Herr Witt noch gesagt, dass keine Eile geboten ist und noch sehr viel Zeit für die Untersuchungen zur Verfügung steht.
Jetzt soll schon über einen Abriss entschieden werden, obwohl die Ergebnisse noch nicht vorliegen.
Wir als Genossenschaft müssen uns doch auch die Frage stellen, ob wir durch Neubauten noch bezahlbaren Wohnraum schaffen können. Die Mieten, die für Neubauten kalkuliert werden, können sich wohl nur noch einige wenige leisten.
Eine Wohnungsgenossenschaft ist eine Genossenschaft mit dem Ziel, ihre Mitglieder mit preisgünstigem Wohnraum zu versorgen.

Hans-Jörg Köster