WUZ: Häuser auf der „Insel“ sind erhaltenswert – Abrisspläne können vom Tisch

Auszug aus dem Artikel in der WUZ (Walddörfer Umweltzeitung), Nr. 88, Okt. 2014:

(…)„Die Gutachter kamen überein, dass die Häuser trotz des z.T. langen Leerstandes und unterlassener zum Teil dringender Instandsetzungs- und Erhaltungsmaßnahmen insgesamt in einem erstaunlich guten Zustand sind. Die Gebäude sind erhaltensfähig, eine Instandsetzung ist in jedemFall und unter Neubaukosten möglich, so dass der zügigen Instandsetzung und Weitervermietung eigentlich nichts mehr im Wege stehen sollte.“ (…)

Den vollständigen Artikel können Sie hier als PDF laden.

Link zur Walddörfer Umweltzeitung: www.wuzonline.de

 

 

Wohnungsleerstände in der Gartenstadtsiedlung Berne

Es gibt eine neue Schriftliche Kleine Anfrage zu den Wohnungsleerständen in der Gartenstadtsiedlung Berne (Drucksache 20/11528 vom 15.04.2014, Olaf Duge/Grüne) und die Antwort des Senats (22.4.2014).

In der Anfrage geht es u. a. darum, ob und seit wann die gehäuften, und zum Teil langfristigen Leerstände in der Siedlung Berne der Behörde bekannt sind (Meldepflicht nach dem Wohnraumschutzgesetz), und ob bzw. warum sie von der Behörde genehmigt worden sind. Die Frage nach den Gründen für die Leerstände auf der nicht denkmalgeschützten Fläche beantwortet der Senat wie folgt:

(…) Zu b): Die Wohnungen (Siedlungshäuser) sind ohne Bad, Küche und Heizung ausgestattet. Die notwendigen Anschlüsse sind vorhanden, die Ausstattung erfolgt durch den jeweiligen Nutzer (Vermietungskonzept der Genossenschaft). Bei den Gebäuden wurden deutliche Schäden an der Bausubstanz festgestellt, deshalb ist eine sofortige Wohnnutzung nicht möglich. In Einzelfällen erreichen die errechneten Sanierungskosten Neubauniveau.
Es soll eine Bestandsuntersuchung aller Häuser stattfinden und der Sanierungsbedarf festgestellt werden. Anschließend sind die Kosten zu ermitteln. Durch die genossenschaftliche Bewertung (Vorstand, Aufsichtsrat und Vertreterversammlung) ist zu entscheiden, ob eine Sanierung oder ein Neubau erfolgen soll. Dieser Prozess soll noch in 2014 abgeschlossen werden.“

Hier können Sie die vollständige Anfrage/Antwort als PDF laden: Kleine_Anfrage_Duge_April2014


Kommentar der Initiative
Was einem so auffällt…

Es fällt auf, dass die „deutlichen Schäden an der Bausubstanz“ in den Verantwortungsbereich der Genossenschaft fallen und seit mind. 2009 bekannt sind. Seit dem steht auch das erste Siedlungshaus leer.
Es fällt auch auf, dass es offensichtlich schon lange, nämlich jahrelang kein Interesse an einer „sofortigen Wohnnutzung“ gab. Es geht gar nicht um die „sofortige Wohnnutzung“. Deshalb die jahrelangen Leerstände.
Gleichzeitig fällt auf, dass es einerseits „errechnete Sanierungskosten“ geben soll (von wem? Mit welchen Methoden und Parametern?). Diese Behauptung einer Unzumutbarkeit des Erhalts der Häuser kennen wir seit 2013, sie galt als Begründung dafür, die Inselfläche nicht unter Denkmalschutz stellen müssen.
Und andererseits findet jetzt erst eine Bestandsaufnahme statt, um die Sanierungskosten zu ermitteln. Und zwar auch genau bei den zitierten „Einzelfällen“, bei denen eine Unwirtschaftlichkeit der Sanierung schon längst behauptet wurde, s.o.
Wenn dieses Vorgehen – Ansammeln von Leerständen, verzögerte bzw. ausgesetzte Instandsetzung usw.  – so fortgesetzt wird in dem Rest der Siedlung, dann Gute Nacht Gartenstadt. Wenn es das nicht wird, z. B. weil das Denkmalschutzamt doch in der Lage ist, zu zügiger Instandsetzung und Erhalt zu verpflichten, dann sehen wir anschaulich, warum die Genossenschaft so hart gegen die Unterschutzstellung gekämpft hat: weil sie im denkmalgeschützten Bereich nicht so verfahren kann wie auf der Inselfläche.

Brief von R. Niemeyer an alle Vertreter der Gartenstadt Hamburg eG

Die nachfolgende Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Autors.
Redaktion Initiative Siedlung Berne


4.11.2013
Über die Genossenschaft an alle Vertreter der Gartenstadt Hamburg eG
Stellungnahme von Ralf Niemeyer

Liebe Genossen,

einzelne Genossen und der Vorstand befassen sich mit der neuen Führungskultur in der Genossenschaft und dem offenbar geplanten Abriss der Häuser auf der Insel. Dies wurde auch auf alle Vertreter der Siedlung ausgeweitet. Als Vertreter des Wahlkreises 1 wurde ich gebeten, Stellung zu beziehen. Wenn auch etwas spät, so möchte ich mich klar für die Genossenschaft und gegen das neue Verhalten des Vorstandes und des Aufsichtsrates aussprechen.

Bis zu dem Nutzungsgebühren-Erhöhungsbegehren der Genossenschaft in 2009 habe ich geglaubt, Vorstand und Aufsichtsrat würden die Genossenschaft im Sinne der Genossen führen. Heute bin ich davon überzeugt, dass aus unserer Genossenschaft ein Wirtschaftsunternehmen geworden ist, in dem wir nur noch als lästige Mieter und nicht als Miteigentümer angesehen werden. Auch die Richterin in meinem Rechtsstreit mit der Gartenstadt hat mir erklärt, dass sie nur nach „Mietrecht“ urteilt und wir uns selbst darum kümmern müssen, unsere Vertreter auf unseren Willen einzuschwören. Dabei sind die Vertreter der Genossenschaft nur die drei Vorstandsmitglieder. Die Vertreterversammlung hat keine Rechte außer der Wahl des Aufsichtsrates, der dann den Vorstand wählt.

Ich stellte fest, dass die Genossenschaft von einigen, wenigen Familien „regiert“ wird, die über die Jahre ihre Angehörigen in der Vertreterversammlung, dem Aufsichtsrat und dem Vorstand positioniert hatten. Inzwischen bestimmten Menschen die Genossenschaft, die nicht einmal in Hamburg lebten. Ich glaube nun auch den Gerüchten, dass der neue Aufsichtsratsvorsitzende erst vor wenigen Jahren als Freund unseres Vorstandsvorsitzenden Mitglied der Genossenschaft wurde. Auch er wohnt außerhalb der Genossenschaft und wurde kurz nach seinem Beitritt in den Aufsichtsrat gewählt. Es scheint, als würde die Genossenschaft unterwandert. Jeder von uns sollte sich mehr für die Genossenschaft interessieren und hier engagieren, um sie nicht zu einem Wirtschaftsunternehmen werden zu lassen. Als Eigentümer sollten wir bestimmen und uns nicht von Fremden lenken lassen.

Heute werden – vorgeblich mit rechtlichen Mitteln (denn der heutige Aufsichtsratsvorsitzende war oder ist Richter) – die Mitglieder durch juristische Winkelzüge in ihren bisherigen Rechten beschnitten. Als Beispiel möchte ich hier auf die letzte Mitgliederversammlung verweisen, in der offenbar unerwünschte Anträge und Fragen nicht und/oder erst nach der Wahl der neuen Aufsichtsratsmitglieder veröffentlicht wurden, weil sie nicht fristgerecht eingereicht worden seien. Unser Unwissen über die Rechtmäßigkeit solcher Aussagen – auch wenn es in der Vergangenheit nie so gehandhabt wurde – wird uns zum Nachteil. Auch die Kürzung der Rechte der Inselbewohner, durch Rücknahme der Vererbbarkeit der Häuser zu Lebzeiten der Nutzer, ist sehr fragwürdig. Ich bin fest davon überzeugt, dass Vorstand und Aufsichtsrat damit den weiteren Verfall der Insel beschleunigen wollen, weil es sich jetzt für die Nutzer nicht mehr lohnt, die Häuser für ihre Nachkommen zu erhalten. Ich halte dies nicht nur für eine ungerechte Benachteiligung der Inselbewohner (zwischen dem Berner Heerweg und Meiendorfer Stieg) sondern auch für eine gezielte Maßnahme unseres Vorstandes, die Aussage vor dem Denkmalschutzamt, (sinngemäß:) „die Häuser auf der Inselfläche seinen in einem schlechteren baulichen Zustand, als die restlichen Häuser der Siedlung“, nachträglich wahr zu machen.

Ich bin Mitglied der Bestandsgruppe, die offenbar nur zur Legitimation des Vorstandes und des Aufsichtsrates und ohne jegliche Rechte ins Leben gerufen wurde. Dort waren am 16.10.13 ein Architekt und ein Statiker eingeladen, die uns insbesondere bei Sanierungsfragen und zu der Notwendigkeit kostenintensiver Bohrproben beraten sollten. Herr Witt hatte ein Bild aus dem Haus im Berner Heerweg 476 gezeigt, wo von einem Träger der Beton abgeplatzt und der Stahl erkennbar war. Auf meine Frage, wie mit solchen erkannten Schäden umgegangen werden sollte, antwortete der Statiker, dass sie behoben werden müssten. Auf meine Nachfrage, ob es sinnvoll wäre, damit 4 Jahre zu warten, erklärte er, dass dies möglichst unverzüglich passieren müsste, um weitere Schäden zu vermeiden. Dies war im Protokoll nicht aufgenommen worden und ich stellte in dem nächsten Treffen am 30.10.13 den Antrag, dies nachzuholen. Während der Diskussion über die korrekte Formulierung meines Antrages rutschte dem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Lars Pochnicht, heraus: „Die Genossenschaft hat vor 1 ½ Jahren schon beschlossen, das Haus 476 abzureißen!“. Leider sagte er dies nur zu mir und außerhalb der Diskussion, nicht laut und öffentlich. Erst auf meine Nachfrage, ebenfalls außerhalb der Diskussion und an ihn gerichtet, ob dies wirklich wahr sei, schien er sich seiner Aussage bewusst zu werden und gab keine Antwort mehr. Mein Antrag zum Protokoll wurde in dem Ausschuss, der von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern dominiert wird, abgelehnt.

Es war nicht das erste Mal, dass das Protokoll im Sinne von Vorstand und Aufsichtsrat geschönt wurde. Bereits bei unserer ersten Sitzung hatte ich darauf hingewiesen, dass zumindest in einem der leerstehenden und nicht wieder vermieteten Häuser auf der Insel, Wasser im Keller stand und dies zu einem schnelleren Verfall des Hauses beitragen könnte. Dankenswerter Weise wusste ein Aufsichtsratsmitglied zu berichten, dass dies sogar in zwei Häusern der Fall war. Auch dies wurde zunächst nicht protokolliert. In der darauf folgenden Sitzung wurde dies dann zwar zum Protokoll aufgenommen, fand sich aber im Ausdruck der Nachbesserung nicht wieder. Es sollte nun zumindest als Anhang des zweiten Protokolls zu finden sein, dem ebenfalls wegen diverser Differenzen nicht zugestimmt wurde und dem lediglich die dazu per e-mail eingereichten Änderungsvorschläge angehängt werden sollen.

Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende bestätigte die Aussage, die ein Vorstandsmitglied zuvor schon in der Bestandsgruppe gemacht hatte. Herr Klostermann hatte zu einer Sanierung auch schon die Alternative „Schreddern“ in den Raum gestellt. Es scheint, Vorstand und Aufsichtsrat haben bereits eine vorgefasste Meinung zum Abriss der Insel. Sie wollen den Abriss offenbar durch Untätigkeit notwendig werden lassen. Bereits in der letzten Vertreterversammlung habe ich sie deshalb und wegen der ungerechten Änderung der bisher gängigen Weitergabemöglichkeit der Siedlungshäuser an Angehörige, nicht entlastet. Ich glaube, der Vorstand und der Aufsichtsrat überschreiten damit ihre Kompetenzen. Eine so gravierende und auch wirtschaftlich relevante Änderung der bisherigen Regelungen ist für mich nicht akzeptabel.

Der Umgang des Vorstandes mit den Genossen ist wenig hilfreich. Die Vertreter werden schlicht nicht informiert und sollen auch nicht als Vertreter der Genossen, sondern lediglich im Eigeninteresse als gewählter Querschnitt aller Genossen einmal jährlich für Vorstand und Aufsichtsrat abstimmen. Dies wird vielen Vertretern durch den eingangs dargestellten Einfluss weniger Familien erleichtert, die durch ihre privaten Verbindungen zu den (Familien-,) Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern entsprechend informiert werden können. Wer sich nicht selbständig, aktiv informieren kann, muss auf Grund weniger, gefilterter und mitunter unvollständiger – um nicht zu sagen falscher – Informationen Entscheidungen treffen.

Den Nutzern der Insel-Häuser kann ich nur raten, sich zusammen zu schließen und Öffentlichkeit zu suchen. Alle anderen Siedlungsbewohner sollten sich mit den Insulanern solidarisieren, denn auch „Blakshörn“/„Lienaustraße“, „Pferdekoppel“/„Kleine Wiese“ oder „Berner Heerweg“ bis „Kornpfad“ oder sogar bis „In den Saal“ könnten Inseln werden! Ich möchte mir nicht vorstellen, wie sich die dort lebenden Genossen fühlen, wenn „deren“ Gebiet ebenfalls auf Grund der bekannten Bauschäden von Nutzern leergezogen wird… So ungewiss, wie es den Nutzern auf der Inselfläche jetzt geht, kann es jedem von uns gehen, wenn einzig und allein der Profit und nicht der genossenschaftliche Gedanke im Vordergrund steht. Auch die neue Bebauung unserer Gärten wäre zulässig! Davor schützt uns der Denkmalschutz nicht! Dafür bieten sich die großen Flächen zwischen „Saselheider Weg“/„Beim Fahrenland“ an. Von „Hohenberne“ aus könnte man Pfeifenstielgrundstücke erreichen. Auch andere Quartiere wie die „Rotdornallee“ oder die „Dreieckskoppel“ könnten neu bebaut werden. Deshalb brauchen wir aktive Genossenschaftsmitglieder, die sich engagieren und die Genossenschaft nicht in fremde Hände fallen lassen.

Ich bin gegen den Abriss oder die Umgestaltung der Berner Siedlung und bin dagegen, die Rechte der Nutzer von Siedlungshäusern zu schmälern. Viele haben sechsstellige Summen in die Häuser investiert und rechtfertigen damit die niedrigen Nutzungsgebühren, die (eigentlich) nur für Häuser ohne Bad und ohne Heizung, mit Hühner- und Schweinestall berechnet werden sollten. Ich bin dafür, Nutzungsgebühren bezahlbar zu halten und keine „Mieten“ von € 12,50 pro qm anzustreben („Ole Wisch“), die sich die wenigsten Genossen leisten könnten.

An den Fenstern unseres Hauses habe ich Schilder zum Zeichen der Solidarität mit den Inselbewohnern aufgehängt.

Ich stelle mich öffentlich gegen das, was mir als Ungerecht erscheint und bin auch gern bereit, andere Meinungen als meine eigene gegenüber dem Vorstand und Aufsichtsrat zu vertreten, wenn man mich darum bittet. Es würde mich freuen, wenn dieses Schreiben auch in die Hände von Genossen käme, die nicht in der Siedlung wohnen. Es ist auch für sie wichtig, dass die Siedlungsbewohner sich gegen ständige „Miet-“ Erhöhungen wehren und dass die Siedlung seit Jahren Gewinne in Millionenhöhe abwirft und damit auch Sanierungen und Neubauvorhaben der gesamten Genossenschaft unterstützt. Sie müssen wissen, dass in Berne Siedlungshäuser leer stehen, die nicht angeboten, sondern verfallen gelassen werden.

Mit genossenschaftlichen Grüßen

Ralf Niemeyer

Stellungnahme zum Thema: Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur Bestandsuntersuchung der Siedlung Berne

Offener Brief der Initiative an den Vorstand der Gartenstadt Hamburg eG und die Mitglieder des Aufsichtsrates

12.8.2013

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir begrüßen die Entscheidung des Vorstandes, eine Arbeitsgruppe zum Thema Bestandsuntersuchung der Siedlung Berne zu etablieren, in der auch interessierte Mitglieder teilnehmen können, auch freut uns die vorgesehene Berücksichtigung der Dreiecksfläche und unserer Initiative durch jeweils einen Vertreter.
Leider führte die sehr kurzfristige Einladung und Terminierung  (4 Werktage von der Information bis zum Fristende) dazu, dass viele interessierte Mitglieder, z.B. aus Urlaubsgründen, keine Möglichkeit hatten, an dem Verfahren teilzunehmen. Dieser Zeitdruck erscheint uns wenig entgegenkommend, und der Bedeutung und auch dem Aufwand des Verfahrens nicht angemessen.
 
Die engagierte Debatte über die Zukunft der Siedlung Berne begann aus unserer Sicht mit der erstmalig angedachten Option zum Abriss eines Siedlungshauses Anfang 2012.  Leerstände, Sanierungsstau und der Umgang  mit dem Denkmalschutz haben die Zweifel an der Erhaltungsabsicht der gesamten Siedlung weiter befördert.
Der jetzige Versuch der Einbindung der Mitglieder und Betroffenen ist nun ein wichtiger Schritt zu mehr Mitbestimmung, und zu mehr Vertrauen.
 
Wir verstehen diese Arbeitsgruppe als Chance, die gewinnbringende und wirtschaftlich stabile Siedlung Berne für die Gesamtgenossenschaft zu erhalten, so auch das erklärte gemeinsame Ziel. Damit wird nicht nur ihrer wirtschaftlichen, sondern auch ihrer sozialen, kulturellen und historischen Bedeutung für die Gesamtgenossenschaft und darüber hinaus Rechnung getragen. Sie ist auch eine Chance, die angesprochenen Problemfelder – wie zum Beispiel die generationsbedingte Häufung der Nutzerwechsel – richtig einzuordnen,  und Verständnis und Akzeptanz quartiersübergreifend zu fördern.
 
Wir finden den Ansatz, wichtige Entscheidungen schon in der Entwicklung der Gesamtgenossenschaft zugänglich zu machen, grundsätzlich richtig, und wir erwarten, dass diese Vorgehensweise in Zukunft auch in den anderen Quartieren und bei anderen Projekten Anwendung findet.
 
Zu dem geplanten Verfahren haben wir folgende Anmerkung bzw. Vorschläge zu machen:
 
1. Einbindung des Denkmalamtes
Da wir die Siedlung als ein Ganzes betrachten, da Häuser innerhalb und außerhalb der Dreiecksfläche z. T. baugleich sind, und da die Herausnahme der Dreiecksfläche aus dem Denkmalschutz laut Vorstand keine Auswirkungen haben soll, ist es logischerweise richtig, dass beide Bereiche der Siedlung gleichbehandelt und gleichbetrachtet werden, also als Denkmal betrachtet werden. Deshalb befürworten wir die grundsätzliche Einbindung des Denkmalamtes bei der geplanten Kriterienentwicklung von Anfang an. Das würde das Verfahren im Sinne des geplanten Denkmalpflegeplans verkürzen.
 
2. Expertenbefragung
Es ist sinnvoll, dass bei Bedarf Experten für Sachfragen als Beisitzer (ohne Stimmrecht) anwesend sind, um z. B. die Rahmenbedingungen und anfallende Fragen zu klären.
 
3. genossenschaftsöffentliche  Sitzungen
Aufgrund der besonderen Bedeutung für die Gesamtgenossenschaft und der gewünschten Transparenz und Meinungsbildung halten wir es für angebracht, dass die Sitzungen der Arbeitsgruppe für interessierte Mitglieder als Zuhörer oder Beisitzer offen ist.
 
4. Protokoll
In jedem Fall sollten über die Arbeitstreffen jeweils zeitnah Protokolle gefertigt und veröffentlicht werden, damit sich alle Interessierten über die Entwicklung und den Meinungsbildungsprozess informieren können.
 
Wir bitten, über diese Vorschläge im Plenum mit der Arbeitsgruppe zu beraten, und uns zeitnah eine Rückmeldung zu geben.
Wir hoffen auf eine konstruktive Arbeit und  einen großen Schritt in Richtung Erhalt der Siedlung Berne!
 
 
mit freundlichen Grüßen,
A. Dingkuhn, H. Windscheid
für die Initiative Siedlung Berne