Gegen rechtswidrige Bebauung und rücksichtslose Zerstörung von Naturraum

Beim FarenlandEine neue Initiative setzt sich dafür ein, dass die Grundstücke Beim Farenland 42-46 (Link Google-Maps), die einen großen Teil des Viertels „Beim Farenland“/„Saselheider Straße“/„Meiendorfer Mühlenweg“ in Hamburg-Sasel ausmachen, in einer Weise bebaut werden, wie Beim Farenlandsie in der Nachbarschaft üblich und für die Umgebung prägend ist.

Leider wurden durch Verwaltung und Investoren  inzwischen unumkehrbare Fakten geschaffen (Mehr Fotos – Link zur Initiative).

 

 

Nachfolgend ein lesenswerter Beitrag  (Ausschnitt) der Initiative „Beim Farenland 42-46“:

(…) Enorme Anreize, möglichst viele Baugenehmigungen zu erteilen

Warum geht die Verwaltung so vor? Die naheliegende Erklärung lautet: Aus politischen Gründen. Das Bezirksamt ist der verlängerte Arm des Hamburger Senats, und dessen Vorzeigeprojekt „Wohnungsbauprogramm“ wird in den Bezirken umgesetzt. Dafür wurde eigens der „Vertrag für Hamburg“ aufgesetzt, der die Bezirke stark in die Pflicht nimmt. Die Zusammenarbeit mit Wohnungsbauinvestoren soll intensiviert, Entscheidungen schnell getroffen werden Die monatlich zu erfolgende Meldung der erteilten Baugenehmigungen erzeugt hohen Druck, und je Genehmigung fließt eine Prämie von 250,- Euro in die Bezirkskassen, pro Jahr bis zu 1,5 Millionen Euro. Erst kürzlich beantragte die SPD in der Bürgerschaft, die bisherige Deckelung dieser Prämie abzuschaffen. (Die SPD möchte die Höchstgrenze abschaffen, also  die Möglichkeit schaffen, höhere Summen zu zahlen, Anm. der Redaktion)

„Das schafft enorme Anreize für die Bezirke, möglichst viele Baugenehmigungen zu erteilen“, so Dirk Kienscherf, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD.
Es steht zu befürchten, dass er Recht hat. Welche Risiken und Nebenwirkungen birgt ein solches System von Druck und Anreizen? Wie wirken sich die „enormen Anreize“ auf die neutrale, ergebnisoffene Bauprüfung aus? Ist es rechtsstaatlich unbedenklich, Prämien für den Erlass von Verwaltungsakten auszuloben? Ganz sicher steht der „Vertrag für Hamburg“ nicht über dem Gesetz, doch der politische Wille setzt deutliche Impulse. Neben den konkreten Verpflichtungen aus dem Vertrag mag es auch subtilere Auswirkungen auf das Handeln der Verwaltung geben. Bezirksamts-Mitarbeiter müssen sich wohl oder übel Gedanken machen, ob es ihrer Karriere förderlich ist, unliebsame Entscheidungen zu treffen. Eine erschreckende Vorstellung.
Die Berücksichtigung von Nachbarrechten ist lästig und kostet Zeit. Die konsequente Anwendung des Baurechts kostet vielleicht die eine oder andere Wohnung. „Großzügig“ zu agieren und auch mal fünfe gerade sein zu lassen, entspricht hingegen dem Geist des „Vertrages für Hamburg“ und hat für die Verwaltung eigentlich nur Vorteile. Vom Chef, bis in die höchste Etage, gibt es noch ein Lob obendrauf….

 

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung.
Den ganzen Artikel „Vertrag für Hamburg – Die Lizenz zum Bauen“ von Elmar Thiel finden Sie unter:
https://beimfarenland.wordpress.com/blog/

Hier illegale Baumfällungen melden:
http://www.nordnetz-hamburg.de/baumfaellmelder

 

„Vorbildliche Bürgerbeteiligung in Berne?“ – bei Frau Vértes-Schütter (SPD) nachgefragt

Nachgefragt auf abgeordnetenwatch.de:
http://www.abgeordnetenwatch.de/frage-303-43535–f430115.html#q430115

Sehr geehrte Frau Vértes-Schütter,

am Montag,  den 12.1.15  war eine Veranstaltung in der Patriotischen Gesellschaft zum Thema Denkmalschutz und Politik.  Sie haben als Fachsprecherin für Kultur und Mitglied der Bürgerschaft für die SPD an der Podiumsdiskussion teilgenommen.
Angesprochen auf die umstrittenen Vorgänge, die zu einer nur teilweisen Unterschutzstellung der Siedlung Berne geführt haben statt der vom Denkmalschutzamt vorgesehenen 100%, haben Sie unter anderem angeführt, dass es gerade in Berne dazu eine „vorbildliche Bürgerbeteiligung“ gegeben habe.
Ich wohne selbst in der Siedlung, engagiere mich schon lange für den Denkmalschutz und habe die letzten Jahre  meiner Meinung nach sehr genau verfolgt, wie Genossenschaft, Politik und Denkmalschutzamt agieren.
Bitte erklären Sie mir, was genau Sie mit der „vorbildlichen Bürgerbeteiligung“ in Berne meinen, die u.a. zu der Herausnahme von 6% der Siedlung aus dem Denkmalschutz, zur Aufhebung der Vergaberichtlinien für die Bewohner auf der Fläche,  und anderem mehr geführt hat.
Offenbar habe ich da etwas sehr Wesentliches nicht mitbekommen.
An einer baldigen Antwort sind  ich und andere Mitglieder der Genossenschaft sehr interessiert.

Mit freundlichen Grüßen
Anne Dingkuhn

Online-Unterschriftensammlung für den Erhalt von „Elisa“

Liebe Freunde und Freundinnen der Initiative!
Wir bitten Euch heute, eine befreundete Initiative beim Kampf gegen den Abriss ihres Hauses zu unterstützen.

Link zur Unterschriftensammlung: http://elisa-bleibt.de/umfrage/

elisaDie Bewohner des Wohnblocks am Elisabethgehölz haben es bis heute trotz mehrerer positiver Gutachten nicht geschafft, den drohenden Verlust ihrer Wohnungen und eines einzigartigen Wohngebäudes zu verhindern. Die Denkmalschutzbehörde weigert sich, das Wohnhaus unter Schutz zu stellen und die Eigentümerin, eine Genossenschaft ist mehr an Neubau denn an Erhalt der historischen Substanz interessiert. Kommt Euch das irgendwie bekannt vor? Ja, genau! Und das Argument ist wie immer in solchen Fällen angebliche Unwirtschaftlichkeit.

 

Zitat aus der Internetseite www.rettet-elisa.de:

„Zum Zustand des Gebäudes ELISA haben hingegen die Experten des Denkmalrats bei der Kulturbehörde noch im Mai 2014 bemerkt: „Die Anlage befindet sich in einem ihrem Alter entsprechend guten Erhaltungszustand. Die vorhandenen Schäden sind überwiegend durch Vernachlässigung und mangelnde Pflege in den letzten Jahren entstanden…
Ein Gutachten der Architekten Dittert und Reumschüssel hat ergeben, dass die Gebäude mit wirtschaftlich vertretbaren Mitteln sanierbar sind. Derzeit befinden sich in der Anlage 122 Wohnungen, die bei Bedarf zu größeren Einheiten zusammengeschlossen werden und heutigen Wohnansprüchen an Größe und Ausstattung zeitgemäß angepasst werden können. Ausbaureserven in den bisher nicht ausgebauten Dachgeschossen sind vorhanden. Durch den geplanten Neubau wird an diesem Standort weder zusätzliche Wohnfläche noch eine größere Anzahl an Wohneinheiten erreicht…
Der Denkmalrat teilt die Einschätzung der gutachtenden Architekten, dass die Gebäude mit angemessenen Mitteln sanierbar sind und befürchtet eine Kettenwirkung, die ein Abriss dieser Gebäude auslösen würde …“

Jetzt kann nur noch öffentlicher Druck die Beteiligten umstimmen.
Ich bin der Meinung, das Backstein-Ensemble Elisa soll, als stadtbildprägender Bau der Schumacher-Zeit und des Wiederaufbaus in Hamm, sowie als wichtiger Teil des Backstein-Erbes Hamburgs, erhalten bleiben!
Dieses Statement könnt Ihr auf der Seite http://elisa-bleibt.de/umfrage/ unterschreiben.

Infobroschüre der Elisa-Initiative zum Download:
elisa_retter_broschuere (PDF)

Wir hoffen auf Eure Unterstützung!
Herzlichst und genossenschaftlich grüßt die
Initiative Siedlung Berne

Kaufangebot für Elisa! – Die Lösung des Konflikts ist möglich

Pressemitteilung Elisa e.G. vom 30.11.14

Die eigens neu gegründete Genossenschaft Elisa e.G. hat der Vereinigten Hamburger Wohnungsbaugenossenschaft (vhw) ein Kaufangebot für das umkämpfte Backstein-Ensemble „Elisa“ unterbreitet.

„Wir wollen „Elisa“ sanieren“, sagt Margret Bonke, Vorständin der Elisa e.G. „Es wäre eine Schande, dieses Haus abzureißen, vor allem so unnötig. Man kann aus diesem Gebäude ein „Vorzeigeprojekt“ machen. Das wollen wir und das können wir!“
BewohnerInnen von Elisa und UnterstützerInnen haben eine Genossenschaft gegründet, um das Wohnhaus zu erhalten. Die Bausubstanz ist solide, die Wohnqualität in dem Altbau hoch. So bliebe dem Stadtteil Hamm ein stadtbildprägendes Gebäude aus der Schumacher-Zeit erhalten. „Es ist ärgerlich, dass das Denkmalschutzamt
untätig bleibt, obwohl Hamburgs renommierte Fachinstitutionen den Erhalt und Denkmalschutz für Elisa fordern“, so Bonke weiter, „zudem ist es unverständlich, warum die Hamburger SPD sich trotz ihrer absoluten Mehrheit in der Hamburger Bürgerschaft nicht für Elisa einsetzt.“

In der Tat bezeichnete die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) als auch Frau Senatorin Blankau die Wohnungsbauten der 20er/30er Jahre als einzigartig. Seit Jahren bemühen sich Hamburger Denkmalschützer um den Erhalt des roten Hamburgs. Gemeinsam mit der Stadt sind Handlungsrichtlinien erstellt und der sog. „Backsteinberater“ eingesetzt worden. Elisa steht zudem in der Tradition des
genossenschaftlichen Bauens der Weimarer Republik, an dem die SPD einen großen Anteil hatte. An ihrem Fall wird sich zeigen, ob der Wille der BSU und des Senats, das Backsteinerbe Hamburgs zu erhalten, auch in der Praxis eingelöst wird oder nur Theorie bleibt: Das Backsteinerbe ist eng verbunden mit der sozialdemokratischen
Gewerkschaftskultur.

Trotz der politischen Diskussion um den Denkmalschutz sowie noch laufender Prozesse vor Gericht hat die Eigentümerin vhw derweil auf dem Grundstück und in den Häusern mit „Rückbauvorbereitungsmaßnahmen“ begonnen, die einer Entkernung gleich kommen; auch an der Fassade wurden Balkone beschädigt.
Fotos auf www.elisa-bleibt.de

Seit drei Jahren ist das Backstein-Wohnhaus „Elisa“, gelegen in Hamburg-Hamm, Am Elisabethgehölz, umkämpft. Die Eigentümerin, die Vereinigte Hamburger Wohnungsbaugenossenschaft, will das Gebäude mit 122 Wohnungen abreißen und durch einen Ersatzneubau mit lediglich 101 Wohnungen ersetzen. Die BewohnerInnen leisteten Widerstand und gründeten die Mieterinitiative „Rettet-Elisa!“. Die Elisa e.G. versteht sich allerdings nicht als Konkurrenzunternehmen. „Wir wollen der vhw einen konstruktiven Weg aus der Misere aufzeigen. Wenn aus ihrer Sicht die Bewirtschaftung des Gebäudes nicht vertretbar ist, muss es doch im Interesse der vhw liegen, es auf elegantem Wege in andere Hände zu übergeben“, so die Genossin Corinna Gülzow.

Weitere Infos: www.rettet-elisa.de